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Gruppenbild der Bamberger Mannschaft in Rom, vor dem Olympiabad (v.l.: Horst Schubert, Jürgen "Cäsar" Bruhn, Sarah Rupprecht, Rüdiger Schneider, Michael Schorr, Leo Endres, Felix Reithmeir, Katharina Rupprecht, Bastian Schorr, Ute Becker, Jennifer Pock-Baier, Marlies Fischer und als Unterstützung Katharina Pock)

Alle Wege führen nach Rom

Von Ende August bis Anfang September fanden im Anschluss an die offenen Europameisterschaften die Europameisterschaften der Masters im Wasserball, Turmspringen, Synchronschwimmen, Freiwasser- und Beckenschwimmen statt. Dabei starteten 5150 Athleten aus 38 Ländern in 302 Wettkämpfen. Die SG Bamberg wurde dabei durch 12 Aktive aus den Altersklassen 25 bis 65 vertreten.

Bereits vor dem Start der Beckenwettbewerbe ging Bastian Schorr (AK 30) aus Bamberg im Freiwasser an den Start. Im „Open Water“ musste dabei in allen Altersklassen eine Runde von 3,0 km im Mittelmeer vor Ostia absolviert werden. Zusätzlich zur Orientierung im Freiwasser kamen hier noch das Salzwasser, die ungewohnten Wellen und die Strömung hinzu. In seinem Rennen konnte sich Bastian Schorr immer im Spitzenfeld halten. In einem spannenden Schlussspurt schaffte er es aufs Podest mit fast 5 Sekunden Vorsprung auf den 4. Platz und sicherte sich so seine erste EM-Medaille, noch bevor der Rest der Bamberger Mannschaft für die Beckenwettbewerbe in Rom angekommen war.

Am Sonntag ging es dann mit den Wettbewerben im Olympiapool von 1960 los. Mit über 3000 Aktiven und einer Dauer von 8 Tagen nahmen diese deutlich den größten Teil der Veranstaltung in Anspruch. Von Bamberger Seite eröffneten Marlies Fischer (AK 60), Felix Reithmeir (AK 25) und Bastian Schorr die Beckenwettbewerbe mit den 800 Meter Freistil. In 13:36,97 Minuten sicherte sich Fischer den 10. Platz in ihrer Altersklasse und verbesserte ihre Meldezeit um fast eine Minute. Bei den Männern blieb Reithmeir in 9:38,82 Minuten ebenfalls unter seiner Meldezeit und erreichte einen guten 6. Platz in der Altersklasse 25. Seinen ersten großen Coup sicherte sich Bastian Schorr zum Abschluss des Tages. Mit einer Zeit von 8:47,56 Minuten schlug er gerade einmal 0,04 Sekunden vor seinem Konkurrenten aus Großbritannien an und sicherte sich damit den Sieg in der Altersklasse 30.

Bastian Schorr bei der Siegerehrung über 800 Meter Freistil

Für die Langstreckenschwimmer Reithmeir und Schorr hieß es gleich am nächsten Morgen wieder rein in den Pool, denn am Montagvormittag standen die 400 Meter Freistil auf dem Programm. In 4:42,04 Minuten sicherte sich Reithmeir hier einen guten 10. Platz in seiner Altersklasse. Eine Altersklasse darüber war das vordere Feld ähnlich dem vom Vortag. Mit der Anweisung es diesmal nicht so spannend zu machen ging Schorr ins Wasser und erschwamm sich in 4:12,81 Minuten einen Vorsprung von über einer Sekunde vor dem zeitgleich gemeldeten Italiener Filosi auf dem zweiten Platz.

Am Nachmittag standen dann die 100 Meter Schmetterling auf dem Programm, was für Ute Becker, Michael Schorr (beide AK 55) und Rüdiger Schneider (AK 35) jeweils ihren ersten Start bedeutete. In 1:25,73 Minuten verbesserte sich Schorr um fast 5 Sekunden gegenüber den Deutschen Mastersmeisterschaften Anfang August in Gera. Nur 0,5 Sekunden schneller erreichte Becker in 1:25,24 Minuten den 6. Platz in ihrer Altersklasse. Den Abschluss am Montag machte Schneider, der sich in einer neuen Bestzeit von 1:04,76 Minuten den 14. Platz in der Altersklasse 35 sicherte.

Der Dienstag stand dann ganz im Zeichen der Brust- und Rückenschwimmer. Hier starteten Horst Schubert und Jürgen „Cäsar“ Bruhn in der Altersklasse 65 über die 100 Meter Distanz. Mit einem starken Endspurt konnte sich Schubert im Bamberger Duell durchsetzen und erreichte in 1:28,55 Minuten mit weniger als einer Sekunde Rückstand auf Bronze den 4. Platz. Auch Bruhn konnte mit einem 6. Platz in 1:30,05 Minuten durchaus zufrieden sein. Auf den 50 Rücken lief es dann für Michael Schorr leider nicht ganz rund und mit der Zeit von 40,41 Sekunden war er zunächst nicht zufrieden.

Nach einem freien Nachmittag, der mit Sightseeing in der ewigen Stadt gefüllt wurde, stand am letzten Tag im August die dritte Einzelstrecke für die Freistilspezialisten Reithmeir und Bastian Schorr an. Bereits auf den 400 Metern zeigte sich, dass die Stärken der einzelnen Schwimmer selten über alle Streckenlängen gleich bleiben. Auf der 200 Meter Distanz kamen dann dazu noch die Sprinter von den kürzeren Strecken. Das bekam Reithmeir zu spüren, der sich eher auf den längeren Strecken und im Triathlon wohl fühlt. Trotzdem konnte er sich in 2:13,86 Minuten einen guten 20. Platz sichern. Bei Schorr ging es dann nochmal um alles. Bei allen drei Wenden wendete er in einem engen Feld auf Rang zwei. Mit einem starken Schlusssprint konnte er sich aber auf der letzten Bahn durchsetzen und sicherte sich in 1:57,59 Minuten seinen dritten Titel. Die Plätze zwei bis vier wurden von italienischen Schwimmern belegt, was auf der Tribüne kommentiert wurde als „Schorr [s:kor] versus Italy“.

Bastian Schorr mit leichtem Vorsprung bei seinem Rennen über 400 Meter Freistil

Am Nachmittag standen dann für Jennifer Pock-Baier (AK  40) und Becker die 200 Meter Lagen auf dem Programm. In 03:04,50 Minuten sicherte sich Becker einen guten 6. Platz und unterlag damit nur knapp Pock-Baier im Bamberger Duell, welche sich in 3:03,09 Minuten den 7. Platz in ihrer Altersklasse erkämpfte.

Frisch in den September gestartet, kamen dann endlich die Sprinter zum Zug. Doch bevor die 50 Meter Schmetterling starteten überzeugte Schubert zunächst in 3:27,92 Minuten über 200 Meter Brust mit dem 7. Platz. Dieselbe Platzierung sicherte sich Bruhn dann auf der Schmetterling-Sprintdistanz in 35,52 Sekunden.  Auch wenn er sich Bruhn noch knapp geschlagen geben musste, konnte sich Michael Schorr über eine Zeit von 35,77 und einen 28. Platz freuen. In der Altersklasse 35 schaffte es Schneider in 29,05 Sekunden auf den 16. Platz. In der jüngsten Altersklasse (AK 25) absolvierten Leo Endres sowie  Katharina und Sarah Rupprecht ihren ersten Start. In 27,42 Sekunden erreichte Endres dabei den 10. Platz und mit gerade einmal 13 Hundertstel Sekunden Unterschied konnten sich Sarah (32,32 Sekunden) und Katharina Rupprecht (32,45 Sekunden) die Plätze 23 und 24 sichern.

Der Abend brachte danach die ersten Staffelwettkämpfe mit sich. Mit Pock-Baier (Rücken), Katharina Rupprecht (Brust), Becker (Schmetterling) und Sarah Rupprecht (Kraul) erreichte das Damenquartett einen guten 5. Platz in 2:26,27 Minuten über 4×50 Meter Lagen. Bei den Herren starteten Michael Schorr (Rücken), Endres (Brust), Schneider (Schmetterling) und Bastian Schorr (Kraul) und belegten den 11. Platz in 2:02,49 Minuten, wobei hier vor allem Michael Schorr zu erwähnen ist, der in 39,70 Sekunden, seine 50 Meter Rücken Zeit noch einmal deutlich steigern konnte.

Am Freitag hieß es dann für Rüdiger Schneider über 200 Meter Schmetterling auf zur letzten Strecke. In 2:27,78 Minuten wusste er zu überzeugen und sicherte sich mit einer Bestzeit von beinahe 10 Sekunden den 8. Platz. Danach ging es für Bruhn, Schubert und Endres auf die kurze 50 Meter Brustdistanz. Hier wusste Schubert ein weiteres Mal zu überzeugen und sicherte sich in seiner Altersklasse den 5. Platz in 39,08 Sekunden. Den 8. Platz in dieser Altersklasse konnte sich Bruhn in 41,26 Sekunden erkämpfen. In einem Wimpernschlagfinale, in dem die Plätze 1-4 nur 0,24 Sekunden auseinanderlagen, sorgte Endres für einen weiteren Coup aus Bamberger Sicht. In 29,71 schwamm er zu Bronze, nur 0,14 Sekunden hinter der Goldmedaille.

Am abschließenden Wochenende waren dann noch die Mixed-Staffeln im Programm. In der Aufstellung Bastian Schorr, Endres, Sarah und Katharina Rupprecht gingen die Bamberger über 4×50 Lagen und Freistil an den Start. In ihrer stark umkämpften Altersklasse konnten sie sich dabei in 2:01,32 Minuten den 5. Platz in der Lagen- und in 1:50,03 den 6. Platz in der Freistilstaffel sichern. Für die beiden Rupprecht Schwestern wurde der letzte Wettkampftag dann auch unter dem „Tag der Wende“ bekannt. Denn jetzt mussten die beiden Sprinterinnen nach der 1. Bahn auch noch eine zweite Bahn (mit Wende dazwischen) absolvieren. Auch wenn die Angst groß war, so konnten sich die Ergebnisse doch durchaus sehen lassen. In 1:07,34 (Sarah Rupprecht) mit Platz 21 und in 1:08,54 (Katharina Rupprecht) mit Platz 23 stellten beide erneut ihren Wert unter Beweis.

Nach dieser nervenaufreibenden Woche hieß es erstmal ein wenig zur Ruhe kommen, bevor es mit dem Training und den Wettkämpfen Ende September bereits wieder weitergeht.

BSC/MSC